Göttingen Im Gespräch mit Unternehmen stellt sich immer wieder die Frage: „Was können wir tun, um uns als Betrieb inklusiver aufzustellen?“Die EAA beraten zu Themen rund um die Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen am allgemeinen Arbeitsmarkt. Häufig sind es die kleinen Stellschrauben wie die Umformulierung einer Stellenausschreibung, die es jedem Betrieb ermöglichen, inklusiver zu werden. Es gibt aber auch noch einen anderen Weg, um betriebliche Inklusion zu ermöglichen: Die Gründung eines Inklusionsbetriebs oder einer Inklusionsabteilung.
Die Unternehmensgründung wird in jedem Einzelfall vom Integrationsamt geprüft. Mindestens zwei neue Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen müssen geschaffen werden, zudem müssen Inklusionsbetriebe mindestens 30 und dürfen höchstens 50 Prozent schwerbehinderte Menschen beschäftigen. Finanzielle Leistungen sind als Investitionsförderung zur Schaffung der Arbeitsplätze wie auch als laufende Leistungen zur Unterstützung der Beschäftigung der schwerbehinderten Mitarbeitenden möglich.
Gute Zusammenarbeit zwischen EAA Göttingen und KiAS
In Göttingen gibt es dazu ein besonderes Angebot für Unternehmen. Zu den Rahmenbedingungen und Fragen der Gründung von Inklusionsbetrieben berät die „Koordinierungsstelle Inklusive Arbeit Südniedersachsen“ (KiAS), die es so nur in Südniedersachsen gibt. Grundlage ist ein vom Europäischen Sozialfonds im Rahmen der Zukunftsregion gefördertes dreijähriges Projekt. Die Stadt Göttingen, die Landkreise Göttingen und Northeim sowie die AWO Göttingen gGmbH sind als Träger beteiligt. Daraus ergibt sich Südniedersachsen als Einzugsgebiet des Projektes.
KIAS berät auch schwerbehinderte Menschen: Durch aktive Netzwerkarbeit und Bündelung von Informationen soll das Matching zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden verbessert werden, Menschen mit Behinderung sollen es so leichter haben, am allgemeinen Arbeitsmarkt zu partizipieren. Gleichzeitig bietet KiAS Beratung und Unterstützung bei der Gründung von Inklusionsbetrieben an. Zwischen der EAA und KiAS gibt es wegen der Schnittstellen der Beratungsangebote in Südniedersachsen eine gute Kooperation. Je nach Beratungsanfrage leitet die EAA im Rahmen der Verweisberatung an KiAS weiter und umgekehrt, manche Beratungs- und Netzwerktermine werden gemeinsam wahrgenommen. So konnten bereits mehrere Beratungsbedarfe im Sinne der Unternehmen serviceorientiert gelöst werden. Darüber hinaus hat KiAS im Rahmen einer EAA-Veranstaltung zum Recruiting von Menschen mit Behinderung über die Personalgewinnung für Inklusionsbetriebe berichtet. Weitere Veranstaltungen sind in Planung.

